Stammtischbericht vom 04.11.2017
Der Novemberstammtisch bedeutet jeweils das Ende unserer regelmäßigen Treffen im Jahresablauf und gibt mir hier Gelegenheit zu einem kleinen Rückblick. Auch in diesem Jahr bemühten wir uns nach den Vorschlägen unserer Mitglieder um ein abwechslungsreiches Programm, das möglichst viele von ihnen anspricht. Die Themen und der Ablauf der Treffen waren Diskussionspunkte bei unserem Januartermin in der Ole Schriewerie in Nordhastedt.
Bei den weiteren Treffen haben wir Nassholz gedrechselt, Eier hergestellt, uns mit Kreiseln beschäftigt und Kerzenständer nach Vorlage erstellt. Die Veranstaltungsorte waren dabei ebenso abwechslungsreich wie die vorgenannten Themen. Unsere Mitgliederstruktur unterscheidet sich hinsichtlich der Altersbandbreite und dem unterschiedlichem Niveau der Drechselroutine der Teilnehmer sicherlich nicht von anderen Stammtischen. Aus diesem Grunde ist es uns wichtig, die Themenstellung so zu gestalten, dass möglichst alle mitgenommen werden, vor Ort Übungseinheiten möglich sind, so dass ein Lerneffekt entsteht und die erlebten und geübten Dinge in der heimischen Werkstatt nachvollzogen werden können. Gelegentliche Ausflüge ins eher künstlerische Tun sind dabei nicht ausgeschlossen, aber nicht die Regel.
Damit bin ich beim letzten Treffen in diesem Jahr, das in der Plattenhalle der Firma Holz-Schorisch in Heide-Wesseln (www.holz-schorisch.de) stattfand. Thema dieses Stammtisches war die Herstellung von Dosen. Heiner hatte hierfür Buchenkanteln von ca. 50x50x100 mm vorbereitet, weil aufgrund der beschränkten Zeit nur an einer kleinen Dose die grundsätzlichen Arbeitsschritte gezeigt werden sollten. Er führte auch routiniert in das Thema ein. Da die Dose fliegend gedrechselt werden sollte, spannte er eine Kantel ins 4-Backen-Futter. Zur Sicherheit könnte sie während des Schruppens mit dem Reitstock gestützt werden, was hier aber wegen der geringen Länge nicht erforderlich war. Nachdem die Kantel rund geschruppt war, fügte Heiner außen einen Zapfen an und trennte anschließend ein Stück von ca. 20 mm als Deckel ab.
Danach höhlte er den Zylinder mit der Röhre von innen nach außen aus. Bei so kleinen Dosen kann dafür auch der sog. Eierbecherschnitt angewandt werden, s. auch https://www.youtube.com/watch?v=tpRwwbRrl-g. Nachdem die Dose die gewünschte Tiefe erreicht hatte, schlichtete Heiner mit einem Döscheneisen Wand und Boden bis zu einem Innenmaß, das etwas geringer war als der Zapfenumfang des künftigen Deckels. Das Innenmaß der Dose wurde dann vorsichtig mit der Spitze eines Meißels schabend auf das Zapfenmaß erweitert, bis der Deckel ohne zu klemmen auf die Dose aufgeschoben werden konnte. Danach wurde alles überdreht, geschliffen und die fertige Dose abgestochen.
Nach dieser Demonstration wurden die beiden vorhandenen Maschinen besetzt und es entstanden weitere 3 Dosen. Zwischendurch konnte sich an den von Bernd gespendeten leckeren Kuchen gestärkt werden, Randolf informierte über die im nächsten Jahr geplante Ausstellung, für die ein Orga-Team gebildet wurde und das übliche besenreine Aufräumen beendete den letzten Stammtisch in 2017.
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